Die Kantonalen Gebäudeversicherungen lancierten in Zusammenarbeit mit SRF Meteo und NetIT-Services das neue, innovative Steuerungssystem «Hagelschutz – einfach automatisch». Besteht für ein angeschlossenes Gebäude akute Hagelgefahr, holt die elektronische Gebäudesteuerung rund zwanzig Minuten vor dem jeweiligen Ereignis ein Steuerungssignal von SRF Meteo ab. Das Signal wird flächendeckend und kostenlos für die ganze Schweiz angeboten. Die Gebäudeeigentümer, die sich für die Installation von «Hagelschutz – einfach automatisch» entscheiden, profitieren von einem maximalen Schutz ihrer Storen. Diese fahren bei einer Alarmierung automatisch hoch und sind so vor Beschädigungen sicher. Ist der Hagelzug vorüber, sorgt ein zweites Signal dafür, dass sich die Storen wieder in eine vordefinierte Position bewegen.
«Unser zukunftsweisendes Alarmierungssystem bewahrt Eigentümer ganz einfach vor Hagelschäden, indem es vollautomatisch Lamellenstoren und andere Sonnenschutzsysteme steuert», berichtet Martin Jordi, Geschäftsbereichsleiter Elementarschaden- Prävention der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen VKF. Das Bewusstsein, dass Hagel an Lamellenstoren grosse Schäden anrichten kann, ist bei einem Grossteil der Gebäudeeigentümer kaum vorhanden. Das Problem liegt insbesondere im richtigen Verhalten. Ein Bewohner neigt dazu, sich bei Aufkommen eines Gewitters zu schützen. Viele Personen schliessen deshalb ihre Lamellenstoren, wenn es draussen stürmt und hagelt. Diese Reaktion ist falsch. Storen sind empfindliche Bauteile und werden durch Hagel rasch beschädigt. Demgegenüber sind die darunter liegenden modernen Fenster und Fensterrahmen sehr robust und kaum anfällig für Hagelschläge.
Storen hoch, wenn Hagel droht
Im Büro- oder Industrie-Gebäudebereich fehlen, beispielsweise am Wochenende oder am Abend, jene Personen, die diesen «Steuerungsbefehl» ausführen. Die Storen bleiben trotz Hagelaufkommen unten und werden oft beschädigt. Die Summe der zu ersetzenden Lammellenstoren bei einem grossflächigen Hagelsturm kann ein grosses Mass annehmen. Jährlich entstehen in der Schweiz durch Hagelschlag Gebäudeschäden von durchschnittlich 100 Millionen Franken. Es erstaunt somit kaum, dass die grössten Schäden an Gebäuden in den letzten zehn Jahren in der Schweiz durch Hagel, gefolgt von Hochwasser und Sturm, verursacht wurden. In nahezu jeder besiedelten Region der Schweiz ist alle fünf bis zehn Jahre mit Hagelkörnern von zwei Zentimetern Durchmesser zu rechnen. Körner mit einem Durchmesser von drei Zentimetern treten alle 20 bis 50 Jahre auf. Ästhetische Schäden entstehen an den fragilen Lamellen bereits ab Hagelkörnern von zwei Zentimetern Durchmesser.
Bei einer Hagelwarnung sorgt ein Alarmsignal dafür, dass die Storen automatisch hochgefahren werden. Somit sind diese vor Hagel geschützt.
In erster Linie eignet sich der Einbau eines Hagelschutzsystems für grössere Industrie-, Geschäfts- und Bürogebäude. Martin Jordi ist jedoch davon überzeugt, dass sich das System mittelfristig auch bei Privathaushalten durchsetzen wird. Denn durch die energieeffiziente Bauweise werden auch kleinere Gebäude mit modernen Storensteuerungen ausgerüstet. Oft können sie das Hagelschutz-Signal ohne zusätzliche Massnahmen empfangen. Das Hagelschutzsignal wird von den Kantonalen Gebäudeversicherungen kostenlos zur Verfügung gestellt.