Statt den Bau dringend benötigten Wohnraums zu forcieren, kaprizierte sich Links-Grün auf die Erreichung ihres selbstgesetzten Ziels eines Drittels an gemeinnützigen Wohnungen. Statt Wohnungen zu bauen, gaben sie Millionen Steuerfranken für bereits bestehende Wohnungen aus. Statt vielversprechende Projekte zu unterstützen, verhinderten sie den Bau von hunderten von Wohnungen.
Wir können daher nur hoffen, dass die Kalamitäten ein Ende haben und auf einen Neubeginn hoffen. Ob ein Wohnungsdelegierter, wie er der Stadtpräsidentin vorschwebt, dafür das richtige Mittel ist, wage ich zu bezweifeln. Zwar könnte es diesem gelingen, die divergierenden Wünsche der Bevölkerung unter einen Hut zu bringen. Auch die Überwindung der vorherrschenden Einstellung, Verdichtung ja, aber nicht in meinem Quartier, scheint mir nicht unmöglich. Weit schwieriger schätze ich die Aufgabe ein, die linke Mehrheit im Gemeinderat aus ihrer ideologischen Fixierung zu lösen.
Licht am Ende des Tunnels könnte die Volksinitiative «Mehr Wohnraum durch Aufstockung - quartierverträglich und nachhaltig» darstellen. Sie umfasst eine Reihe von Massnahmen auf verschiedenen Ebenen. Ziel ist, durch die flächendeckende Möglichkeit aufzustocken Abrisse und die Überbauung von Grünflächen und Gärten zu vermeiden. Die derzeitigen Bewohner müssten keine Angst vor Kündigungen haben und generell würden sich die Veränderungen in einer gewachsenen Nachbarschaft in Grenzen halten. Vielmehr würden die gewohnten Strukturen erhalten bleiben, die Verdichtung wäre quartiergerecht.
Zwar scheiterte ein ähnliches Anliegen im Gemeinderat, die Initiative ist aber umfassender und es wäre nicht das erste Mal, dass die Stimmbürger die Argumente anders gewichten. Zudem dürfte langsam die Einsicht wachsen, dass es Zeit wird sich von starren Ideologien zu verabschieden, die den Bau von Wohnungen erschwert oder gar verhindert, und nach pragmatischen Lösungen zu suchen. Für stichhaltige Argumente haben die Stimmbürger ein offenes Ohr.